Wenn McDonald mit Uber den Pizzakurrieren an den Karren fährt
McDonalds will mit UBER zusammenspannen und ihre Burger nun überall hin liefern - ein Game Changer oder einfach späte Reaktion auf boomende Hauslieferdienste?

Letzte Woche hat McDonalds CEO Steve Easterbrook an einer Analysten- und Investoren-Telefonkonferenz seine neuen Pläne für das Unternehmen bekannt gegeben. Aufhorchen liess die Ankündigung, mit UBER zusammenzuspannen. Ist das nun die späte Antwort auf die boomenden Hauslieferdienste, welche den Drive-Ins den Rang ablaufen oder doch ein wichtiger Game-Changer?
In 200 McDonalds in Florida getestet
McDonalds hat in den USA bereits Tests in 200 teilnehmenden McDonalds Restaurants in Florida mit UberEat gemacht. Anscheinend sind diese derart positiv ausgefallen, dass Steve Easterbrook nun den Service überall in den USA anbieten will. "70% unserer Produkte werden ausserhalb unserer Restaurants gegessen. Da liegt es auf der Hand, dass wir zusätzlich zu unserem Take-away und Drive-thru nun auch Lieferung unsere Kunden anbieten“. Der Entscheid mit Uber in weiteren Städten Food-Lieferung anzubieten ist kein Test, sondern als Expansion zu verstehen.
Uber Fahrer liefern McDonalds Food aus
Mit dem neuen „Uber-Modell“ bestellt und bezahlt der Kunde via App auf seinem Smartphone. Die McDonalds erhalten diese Bestellung, bereiten die Speisen zu, verpacken sie und die Uber-Vertragsfahrer liefern diese dann aus. Kostenpunkt: USD 4.99 pro Lieferung, welche der Kunde bezahlt.
Game-Changer oder Nachzügler?
Ziemlich euphorisch wird diese Zusammenarbeit schon als „Game-Changer“ gepriesen. In den USA mag dem so sein. Für Europa, mit den weit verbreiteten Hauslieferdiensten, trifft das eher nicht zu. Zumal hier auch Uber ein deutlich „härteres Brot“ isst und es weit schwerer hat, Fuss zu fassen. Interessant ist die Idee auf jedenfall. Ob 5 Franken in der Schweiz für die Kostendeckung ausreichen würden, ist aber fraglich. UberEats verlangt bei ihren restlichen Partnern 30% Provision. Ob das auch beim McDonalds Deal gilt ist fraglich. Schweizer Delivery Services wie z.B. "Mosi's" (seit 18 Jahren in Zürich erfolgreich) sehen dieser Konkurrenz aber gelassen entgegen «Dies zeigt, dass das Thema Delivery für die Gastronomie weiter an Bedeutung gewinnen wird.» Sie fürchten die Konkurrenz von UberEats aber noch nicht: «Wir werden weiterhin daran arbeiten, bevorzugter Lieferpartner für unsere Kunden und Restaurantpartner zu sein.», wie sie im letzen August gegenüber 20 Minuten verlauten liessen.
Wir bleiben dran.