TV Zuschauerzahlen ab 1. Februar 2013 mit 10% Marktanteilsverlust für SRF?

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Wie aus verschiedenen Quellen aus dem Umfeld der Mediapulse zu erfahren war, wird heute eine Presseinformation veröffentlicht. 

TV Zuschauerzahlen ab 1. Februar 2013 mit 10% Marktanteilsverlust für SRF?

Mediapulse wird die Frist für die Publikation der neuen TV-Zuschauerzahlen einhalten (gleiches meldete eben auch der Klein Report). Vorab muss aber noch eine ausserordentliche Vorstandssitzung abgehalten werden. Die Mediapulse muss sichstellen, das die Zuschauerzahlen schlüssig sind und von allen Marktteilnehmern akzeptiert werden - sie dienen immerhin als Schlüsselkriterium für die Vermarktung, Benchmarks, TV-Planung und Rechnungsstellung.

Was ist nun aber der Grund für die Verzögerungen, das es nötig wird eine ausserordentliche Vorstandssitzung einzuberufen? Gemäss Mediapulse scheinen Zuordnungsschwierigkeiten bei den Schweizer Werbefenstern das Problem zu sein: «Unstimmigkeiten» bei den Daten, entstanden durch die Systemumstellung. Bei ausländischen Sendern mit Schweizer Werbefenstern ist es zu «Unschärfen in der Zuordnung der Sendungen auf die verschiedenen Ländersignale» gekommen.

Wieso nun aber die ganze Aufregung? Das neue Panel verändert so einiges:
- neue Messtechnologie (Audio-Matching - Tonsignal der geschauten Sender wird verglichen)
- neues Panel - nun werden nicht nur "Analog-Haushalte" sonder auch die unzähligen "Digital-Haushalte" berücksichtigt und es braucht auch nicht mehr zwingend einen Fixnet-Telefonanschluss um im Panel vertreten zu sein
- Einbezug von "Post-Live" Zuschauern, also Messung der verzögerten Nutzung
- Einbezug von anderen elektronischen TV-Geräten wie PC, Laptop, etc. (Tablets und Smartphonse zu einem späteren Zeitpunkt)

Was heisst das nun aber für die TV-Landschaft und den Werbemarkt?
ImageDie grössten Veränderungen erwarten wir durch das neue Panel. In den letzten Jahren habe tausende  Haushalte zum Digital-TV umgerüstet und waren damit nicht mehr in der alten TV-Zuschauermessung enthalten. Da bei den Umrüstern überproportional viele junge dynamische Haushalte (Familien, DINKS, Single-Haushalte) vertreten waren, stossen diese nun in der neuen Messung "neu" dazu und werden mit ihrem TV-Konsumverhalten die Marktanteile der TV-Sender verändern.

Da die "Digitalhaushalte" eine deutlich höhere Nutzung der Privatsender und Werbefenster-Sender und Spartensender aufweisen, wird der Marktanteil des Schweizer Fernsehens sinken. Uebereinstimmend erwarten TV Experten der führenden Mediaagenturen einen Marktanteilverlust der SRF von bis zu 10%. Das wäre drastisch. Im Werbemarkt bedeutet dies eine potentielle Verschiebung der Werbegelder. (Edit: da die Netto- und Brutto Umsatzzahlen stark auseinanderdriften, habe ich hier den Passus mit den bezifferten möglichen Umsatzeinbussen gestrichen. Der TV-Gesamtmarkt im 2012 war gemäss Media Fokus insgesamt CHF 1.5 Mia - der Nettoumsatz der Publisuisse im 2011 gut CHF 340Mio). Damit ginge der Impact einer solchen Marktanteilsverschiebung in die Millionen. Klar das die Mediapulse sichstellen will, das die Zuschauerzahlen schlüssig sind und von allen Marktteilnehmern akzeptiert werden - sie dienen immerhin als Schlüsselkriterium für die Vermarktung, Benchmarks, TV-Planung und Rechnungsstellung.

Was auch immer entschieden wird, grössere Abweichungen müssten sicher genau unter die Lupe genommen werden.

Auch die TV-Macher selber dürften gespannt sein - speziell die Macher von "Voice of Switzerland" dürften äusserst gespannt auf die Zuschauerzahlen der ersten Sendung sein.

Wir beobachten gespannt weiter...

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Über den Autor:

Sandro Prezzi

Sandro Prezzi

Experte für Media, Digitalisierung und Integrierte Kommunikation.

Seit 2007 kommentiert Sandro Prezzi Entwicklungen, Trends und News der Schweizer Werbewirtschaft. Seine Hauptthemen sind Media, Integrierte Kommunikation, Medien-Forschung, Digitalisierung und Online Marketing.

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Kontakt: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

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