SUISA und SWA - noch keine Einigung

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Die Gespräche über den neuen SUISA Online Tarif haben noch zu keiner Einigung geführt. Die SUISA hält an ihren 3.3% der Mediakosten fest. Recherchen zeigen aber - dieser Ansatz ist im Vergleich deutlich zu hoch.

SUISA und SWA - noch keine Einigung

Die Gespräche über den neuen SUISA Onlinevideo Tarif haben noch zu keiner Einigung geführt. Die SUISA hält an ihren 3.3% der Mediakosten fest. Sie ist nur bereit diesen Ansatz zu reduzieren, falls der Musikanteil in der audiovisuellen Produktion nicht 100% beträgt (Abspieldauer). Das der SWA damit nicht einverstanden sein kann, liegt auf der Hand. Die Musikentschädigung wäre damit höher als so manches Mediagentur-Honorar.

Forderung der SUISA im Vergleich zu hoch


Tarif-Recherchen und Gespräche mit Radio- und TV Sendern zeigen klar, der Lizenzpreis von 3.3% des Mediabudgets ist deutlich zu hoch ist. Damit würden die Werbetreibenden deutlich mehr bezahlen als die Mehrheit der Schweizer Lokal-Radiosender, welche die Musik nicht nur als Hintergrundmedium einsetzen, sondern als Hauptbestandteil des Programmes nutzen. Gleiches gilt auch für TV Sender welche wohl noch am ehesten mit der Onlinewerbung zu vergleichen wären. Sie werden mit 0.4% bis 1% der Werbeeinnahmen belastet. Warum sollten also die Werbeauftrageber 3.3% akzeptieren?


Die SUISA braucht den SWA


Selbstverständlich ist das „Recht“ auf der Seite der SUISA. Die Verbreitung von urheberrechtlich geschützten Werken ist nicht kostenlos. Dazu wurde die SUISA und SWISSPERFOM schliesslich von den Künstlern und Produzenten eingesetzt. Die SUISA braucht aber auch die Mitarbeit der Unternehmen die Musik nutzen, so auch die des SWA und deren Mitglieder. Nur wenn diese freiwillig ihre Mediabudgets bekanntgeben, bzw. melden, kann das Lizenzinkasso effizient betrieben werden. Die SUISA kann diese Informationen nicht anderweitig beschaffen – zumindest nicht abschliessend und effizient. Da stellt sich die Frage, was ist der SUISA diese Selbstdeklaration wert?

Werbebudget für 2016 steigen nicht rückwirkend


Wie auch immer die Verhandlungen ausgehen werden, die Onlinebudgets der Werbeauftraggeber werden für 2016 kaum rückwirkend steigen. Es ist davon auszugehen, dass allfällige SUISA Zusatzkosten an die Online-Vermarkter weitergereicht werden. Die Lizenzkosten gehörten genaugenommen dort zum Betriebsaufwand (wie Server- und Softwarelizenzen, etc.).

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Über den Autor:

Sandro Prezzi

Sandro Prezzi

Experte für Media, Digitalisierung und Integrierte Kommunikation.

Seit 2007 kommentiert Sandro Prezzi Entwicklungen, Trends und News der Schweizer Werbewirtschaft. Seine Hauptthemen sind Media, Integrierte Kommunikation, Medien-Forschung, Digitalisierung und Online Marketing.

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