SRG: 56 Mio für Webseite, Facebook, Twitter. Instagram und Youtube
Die SRG verfügt über 108 Facebook-, 54 Twitter-, 32 Instagram-Accounts sowie über 42 Youtube Channels in über 10 Sprachen und betreibt 8 publizistische und 5 Service-Werbseiten. Die Kosten dafür belaufen sich auf 56 Millionen Franken, was fast gleichviel ist, wie der Gebührenanteil der privaten Radio und Lokal-TV Anstalten.

Die parlamentarische Anfrage von Claudio Zanetti (SVP) birgt Zündstoff. In der Anwort des Bundesrates vom 8. November ist neue Munition für lange Diskussionen um den Service Public enthalten. Die SRG hat ihre Online-Instrumente in den letzten Jahren ganz schön ausgebaut. Inzwischen betreibt sie neben den 8 Webseiten (in 10 Sprachen!) auch noch 236 Socialmedia Kanäle. Die Kosten dafür belaufen sich auf 56 Millionen Franken pro Jahr (ohne SRG eigenen Personalkosten).
SRG Socialmedia Kosten gleich wie Gebührensplittinganteile der Privaten
Damit sind die externen Web- und Socialmedia-Kosten der SRG in etwa gleich hoch, wie die Gebührenanteile welche die 13 RegionalTV und 21 privaten Radiostationen insgesamt. Dass dies weitere Diskussionen über den Einsatz der Service Public Gebühren anheizen wird, ist sehr wahrscheinlich.
Der Bundesrat deckt der SRG den Rücken und vergleicht die Anzahl der Accounts von SRF mit denen des Bayrischen Rundfunks (153 Accounts). Aber braucht es wirklich insgesamt 236 Socialmedia Accounts? Gehört es zum Auftrag der SRG den gebührenfinanzierten Qualitätsjournalismus kostenlos den privaten Socialmedia Unternehmen zur Verfügung zu stellen, damit diese damit weitere Nutzer anlocken und ihr Werbe- und Daten-Businessmodell weiter ausbauen können? Fragen, welche bisher weder besprochen noch beantwortet wurden.
Gekaufte Reichweite bei Facebook
Social Media Nutzern fällt auf, dass die SRG nicht nur Geld für die redaktionelle Arbeit und Technologie ausgibt, sondern auch noch für Werbung auf Facebook und Instagram. Ob auch dies im Konzessionsauftrag so vorgesehen ist, müsste abgeklärt werden. Zu Denken gibt das nicht nur Radiomacher Giuseppe Scaglione:
Wir sind auf die Diskussion in den sozialen Medien gespannt...