SRF publiziert ihre TV Quoten Q1-2013

Posted in Mediabeobachter

Die Tagesschau veröffentlicht in der heutigen Ausgabe die Marktanteile der SRF Sender im 1. Quartal 2013. Wie erwartet haben die Experten dem neuen Panel das Prädikat "entspricht den internationalen Standards" erteilt. Das haben wir erwartet. Der Vergleich mit den letztjährigen Zahlen ist trotzdem nicht zulässig. Wenn die Tagesschau, bzw. Ruedi Matter, Direktor Schweizer Radio und Fernsehen, von stabilen Zahlen spricht und diese in den Kontext mit den Vorjahreszahlen setzt, ist dies schlicht falsch.

SRF publiziert ihre TV Quoten Q1-2013

Ein solcher Vergleich ist durch das neue Panel und insbesonders durch das NEUE UNIVERSUM der Studie, nicht statthaft. Der Marktanteil von 31,1% (leider wurde die Zielgruppe nicht genannt, gehen wir mal von 20-59 jährigen aus) ist stattlich, überrascht aber nicht besonders. Wenn die Informationen, welche der Mediabeobachter direkt von Mediapulse erhalten hat stimmen, und das neue Panel im Vergleich zum alten im Schnitt deutlich älter ist, würden Sender mit "älteren Zuschauern" automatisch mehr Marktanteile erhalten. Dies würde dann auch den "Marktanteilsverlust" von 3+ erklären, der im Durchschcnitt deutlich jüngere Zuschauer hat als die SRF Sender.

Was wurde am Panel geändert: - Das alte Panel hat in den beiden letzten Jahren laufend an Repräsentativität eingebüsst. Denn alle Haushalte, die ein modernes TV-Gerät mit integrierter Set-Top-Box gekauft haben, mussten aus technischen Gründen aus dem Panel ausgeschlossen und durchsolche ersetzt werden, die noch über eine separate Set-Top-Box ferngesehen haben. - Das neue Panel bildet jetzt auch diejenigen 18 bis 20 Prozent der Haushalte ab, die nicht im Telefonbuch eingetragen sind. - Das neue Panel umfasst jetzt zudem rund drei Prozent Haushalte, die ausschliesslich über Computer oder Laptop fernsehen. - Das neue Panel basiert auf der aktualisierten Registerzählung des BfS und nicht mehr auf der Fortschreibung der Volkszählung 2000. Und diese Registerzählung zeigt, dass es mehr Ein- und Zweipersonenhaushalte und weniger Haushalte mit Kindern gibt als bisher angenommen wurde.

Wie der KleinReport heute meldete, geht das Hick-Hack aber weiter:

Nach der Freigabe der Daten aus dem neuen TV-Panel durch Mediapulse und die Veröffentlichung der Zahlen durch Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) hat der Verband Schweizer Regionalfernsehen Telesuisse am Freitag angekündigt, dass seine Mitglieder «das mangelhafte neue Messsystem von Mediapulse nicht» akzeptieren und «den Auftrag der Stiftung Mediapulse in Frage» stellen. Der Verband sieht das wirtschaftliche Überleben seiner Mitglieder bedroht und empfiehlt ihnen, die Zusammenarbeit mit Mediapulse zu beenden.

Die Regionalfernsehen hätten einen «weiterhin nicht erklärbaren, massiven Rückgang der Zuschauerzahlen feststellen müssen, welcher vor allem die privaten Sender betrifft, die in der Schweiz senden», so Telesuisse in einem Kommuniqué.

«Zudem liefert das System auf regionaler Ebene nur sehr stark schwankende Werte, welche für eine eigentliche Programmanalyse völlig ungenügend sind.»

No video selected.

Share this!

Über den Autor:

Sandro Prezzi

Sandro Prezzi

Experte für Media, Digitalisierung und Integrierte Kommunikation.

Seit 2007 kommentiert Sandro Prezzi Entwicklungen, Trends und News der Schweizer Werbewirtschaft. Seine Hauptthemen sind Media, Integrierte Kommunikation, Medien-Forschung, Digitalisierung und Online Marketing.

mediabeobachter lgo2.fw

Kontakt: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

NICHTS VERPASSEN - CONNECT WITH US!

Newsletter

Möchten Sie über die Mediabeobachter News auf dem Laufenden gehalten werden?

captcha