Radioday 2014 - neues Format gefällt - Inhalt...

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Am Mittwoch, 3. September 2014 hat der erste fusionierte Radioday unter neuer Organisation stattgefunden. Fazit: das Format, die Location gefällt am Content kann noch optimiert werden...

Radioday 2014 - neues Format gefällt - Inhalt...

Gemeinsam haben Radiomacher beider "Lager" (öffentlichrechtlich und private) mit Behörden, Werbebranche und Vermarktern einen Tag lang über den Status Quo, die Herausforderungen und über die Zukunft von Radio gesprochen.

Neuer BAKOM Direktor überrascht
Sehr viel wirklich Neues gibt es üblicherweise an Kongressen kaum zu erfahren, doch bietet es Gelegenheit einen aktuellen Ueberblick zu erhalten und die Pausen bieten Gelegenheit für Networking (da kommen spannende Details zur Sprache). Ueberraschend waren die Statements des neuen Direktors des Bundesamtes für Kommunikation, Philipp Metzger, über das neue Rollenverständnis seines Bundesamtes. Im Gegensatz zur Vergangenheit, in der das BAKOM als Regulator auftrat versteht Philipp Metzger das BAKOM vermehrt in einer Rolle als Moderator. Er gibt auch zu, dass die Entwickllung der Technologie und der damit verbundenen Veränderungen und Komplexität das BAKOM praktisch auch dazu zwingt.

Digitalisierung mit "Geburtsschwierigkeiten"
Die grosse Herausforderung für das Medium Radio heisst sicher Digialisierung. DAB+ macht hier noch "Bauchschmerzen". Mit ca. 1.2 Millionen verkauften Radios steht die Schweiz im europäischen Vergleich zwar gut da, zufrieden kann man aber kaum sein. Hier stellt sich die alte "Huhn und Ei" Probematik. Wieso sollen Radiostationen ihre Sendungen auch auf DAB+ anbieten (mit Zusatzkosten) wenn da nur wenige Hörer zu erreichen sind. Auf der anderen Seite fragt sich der Konsument, warum er nun ein DAB+ Radio kaufen soll, wenn es nur wenige Stationen zu hören gibt. Jürg Bachmann, Präsident Verband Schweizer Privatradios arbeitet mit der Digimig (Arbeitsgruppe mit Vertretern der Privatradioverbände VSP, RRR und Unikom, sowie SRG und Bakom)seit einem Jahr an Massnahmen, DAB+ voran zu bringen und neue positive Anreize für die Hörer zu schaffen.

Natalie Rickli mit Goldbach CEO Michi FrankAuf dem Podium wurde klar, dass hierzu unterschiedliche Rezepte auf dem Tisch liegen. Die einen möchten vom BAKOM einen Endtermin für UKW erhalten, um Druck aufzubauen (BAKOM kein Datum nennen mag, aber 2024 als nächster Milestone im Raum steht - Aussage Nancy Wayland vom BAKOM). Andere - darunter Robert Ruckstuhl (SRF) möchten neue Inhalte auf DAB+ exklusiv anbieten. Konsens scheint es darüber zu geben, das die Similtanphase (UKW + DAB+) so kurz als möglich zu halten ist. Wie man DAB+ dem Publikum emotional und voller Freude näherbringen kann, zeigte das Beispiel aus Holland, präsentiert von Herbert Visser, Managing Director Radio10 & 100% NL.

Keine Ahnung was nach Media Watch kommt
Leider gabs entgegen der Erwartung zum Thema "Was kommt nach der MediaWatch" trotz gut bestücktem Podium nichts Neues zu erfahren - ausser das man sich überlegt wo es hin gehen soll. Naja das war uns schon vorher klar. Grundsatzproblem: 80% der Kosten trägt der SRF - und dessen Bedürfnisse werden mit der aktuellen Studie vollends gedeckt gemäss Isabelle Waser (SRF). Diese Meinung teilen die Privatradios (bezahlen alle zusammen 1 Mio an die Kosten) gemäss Urs Lorenz (Radio Zürichsee) nicht, scheuen aber Mehrkosten. Die Werbebranche ist gemäss Stephan Küng (TW Media / IGEM) aber ganz und gar nicht glücklich, da sie miut aufgerechnete Durchschnitts-Halbjahreszahlen arbeiten muss - da könnte man sich die teure und umständliche MediaWatch sparen und grad eine Hörerbefragung durchführen, meinte er.

Mediabeobachter Fazit:
Radioday 2014 war gut, 2015 ist notiert (27.8.2015), hoffen bis dahin griffige DAB+ Massnahmen gesehen zu haben (arbeiten auch gerne daran mit) und erwarten mehr zum Thema Radioforschung. Vielleicht ist ein Bruch nötig - die Bedürfnisse der Partner sind einfach zu unterschiedlich. Die Privatradios brauchen zur erfolgreichen Vermarktung eine Währungsstudie die mit genügend grossen Fallzahlen auch die kleinsten Sender und Gebiete zuverlässig darstellt, diese aber nicth alleine bezahlen können oder wollen. Die öffentlich rechtlichen Sender hingegen, brauchen ein Instrument zur Progammplanung und sind darum auf Analyse der Hörgewohnheiten (also welchen Sendung gehört wird) aus . Fallzahlen in kleinen Räumen interessieren da kaum, da die SRF Sender sprachregional ausstrahlen und darum mit dem Status Quo gut leben können.

Rolf Helfenstein (Karling) im Gespräch mit Gülbin Erogul und Sandro Prezzi (PEP Prezzi Erogul Partner)

Rolf Helfenstein (Karling) im Gespräch mit Gülbin Erogul und Sandro Prezzi

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DIGIMIG Podium zur DAB+ Zukunft

Sabrina und Derryl von Däninken (Organisatoren IRF und Radioday)

Sabrina und Derryl von Däniken (Organisatoren IRF und Radioday 2014)

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Roger Schawinski (Radio 1 und 105) mit Philip Metzger (Bakom)

Ueli Custer - MedienjournalistSandro Prezzi und Gülbin Erogul (PEP Prezzi Erogul Partner) im Gespräch mit Ueli Custer

Ueli Custer im Gespräch mit Sandro Prezzi und Gülbin Erogul

weiter Photos im Radioday 2014 flickr album: https://www.flickr.com/photos/swissradioday/sets/72157644379090682/

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Über den Autor:

Sandro Prezzi

Sandro Prezzi

Experte für Media, Digitalisierung und Integrierte Kommunikation.

Seit 2007 kommentiert Sandro Prezzi Entwicklungen, Trends und News der Schweizer Werbewirtschaft. Seine Hauptthemen sind Media, Integrierte Kommunikation, Medien-Forschung, Digitalisierung und Online Marketing.

mediabeobachter lgo2.fw

Kontakt: This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.

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